Marcel
"Marcel" ist eine Erzählung, die den Konflikt zwischen Mutter und Sohn thematisiert. Der Junge ist hochbegabt und empfindsam. Seine Adoptivmutter Franzi, Lehrerin die sich um ihre Schüler bemühte, hatte nie Probleme mit ihm. Er spielt in einer Band und textet gelegentlich selbst. Sie gibt ihm Raum für seine Entwicklung und lebt mit ihm im Einvernehmen. In der Pubertät ändert sich das drastisch. Ein neuer Name taucht auf. Valentin. Er ist älter als Marcel, lernt am gleichen Gymnasium, ein kluger Junge mit einem angenehmen Auftreten. Als Mitglied in der Band gewinnt er Marcels Vertrauen. Sie entwickeln eine eigene Philosophie, die das Leben in Frage stellt. Das verändert Marcel. Was Franzi dem auch entgegensetzt, es bleibt in Marcels Abwehr stecken. Valentin gewinnt einen zerstörerischen Einfluss auf ihn. Franzi gibt nicht auf. Sie sucht verzweifelt Zugang zu ihrem Sohn, auch als Drogen ins Spiel kommen. Das führt zu ihrem nervlichen Zusammenbruch aus.
Angelika Schirmer lässt ihre Figuren in dieser Situation nicht im Stich. Sie sucht nach Lösungen und nimmt den Leser auf ihrer Suche mit.
Die Geschichte wird aus Sicht der Mutter in einer klaren und verständlichen Sprache erzählt. Der Konflikt ist gut nachvollziehbar. Die Sympathien sind auf Seiten der ratlosen Mutter, die ihren Sohn nicht aufgibt.
Dorothea Iser
Das Buch erschien unter ISBN 978-3-942401-53-1