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Ein Schwein auf dem Mauseloch (Artikelnummer: ISBN 978-3-937973-79-1)

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STILL, KINDER, STILL...

...da spukte mir einst eine Geschichte wieder und wieder im Kopf herum.
Das war diese Geschichte vom Schwein auf dem Mauseloch.
Kinder hörten sie damals, die heute selber Muttis und Vatis sind. Da sprangen sie noch den ganzen Tag herum wie ihr. Vom Herumtollen matt und müde kuschelten sie sich abends in ihr weiches Bett ein.
Aber einschlafen konnten sie erst, wenn sie ein Stück von dieser Geschichte gehört hatten. Und so richtig ruhig wurden sie dann, wenn sie erfahren hatten, dass ihr Mäuslein heraus war aus seiner großen Not.
Mir kam die Geschichte mit den Jahren aus dem Sinn.
Doch eines von den Kindern, ein Mädchen war's, trug sie in ihrem Herzen, die Geschichte vom Mäuslein in Not.
Sie wieder zu erzählen, stieß mich das Kind sanft und fordernd an. Da war es längst schon groß. Da hatte es selber ein Kind auf dem Schoß und dann noch eines, süß und lieb wie ihr es seid.
Ja, da musste ich doch einfach diese Geschichte wieder erzählen.
Und - dabei ist sie ganz neu geworden.
Und nun hört ihr zu.
Auch du.

Textauszug:

Sinja legte zuerst die dralle, pralle Weizenähre hinter der Pusteblume ab. Dann huschte sie entschlossen wieder ran an das große Tier.
Mit einer Vorderpfote musste sie sich die Nasenlöcher zuhalten.
So ein Stinkeberg!
Doch dann, man glaubt es kaum, biss die kleine Sinja-Maus dem Riesenschwein in seinen Ringelschwanz. Ganz fest. Doch das gewaltige Ungetüm lag schniefend und schnaufend fest auf seiner Schwarte. Es rückte und rührte sich nicht.
Sinja war jetzt zu allem bereit. Sie kraxelte hinauf auf den Schweineberg. Sie wurstelte sich durch das Borstengestrüpp und biss heftig in den Rand des Riesentrichterohrs.
Nichts.
Da hangelte Sinja von des Berges Stirn an den geschlossenen Schweineaugen vorbei über die Rüsselnase hinunter bis zum Rüsselnasenrand. Und genau dort, wo jeder Zwick fürchterlich weh tun muss, biss das Mäusleinklein hinein.
Ganz fest. Einmal, zweimal, dreimal.
Nichts!
Das dicke schwere Tier rückte und rührte sich nicht. Sinja kletterte herunter vom Schweineberg. Sie musste sich erstmal ausruhen.
Schräg unter sich hörte sie ihre neun Nuckelschnuckelmausekinder hungrig piepsen. Da hinten bei der Pusteblume lag die dralle, pralle Weizenähre.
Sinja kamen die Tränen.
Ja, so eine Mausekötelpampe!
Was tun?

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