In diesem Buch "Die beleidigte Zeit" schreiben verschiedene Autoren darüber, wie sie in unserer in Fetzen liegenden Gegenwart einen Flickenteppich Hoffnung puzzeln. Sie machen mit völlig unterschiedlichen Texten Mut, sagen momentan Mutlosen, dass es sich lohnt, weiterzumachen, weiterzuschreiben.
Vielleich zaubert der eine oder andere Text dem Leser ein Lächeln ins Gesicht. Vielleicht hilft "Die beleidigte Zeit" auch denen, die später einmal auf das Buch stoßen, zu verstehen, warum wir um das Jahr 2020 herum so und nicht anders handeln konnten, handeln mussten...
Textauszug:
Günter Hartmann
Flickenteppich Hoffnung
Wieder mal ein Kopfbogen: "Hiermit bestätige ich, dass ich frei von..." Dann steht da noch was von Kontakt oder Symptomen.
Ich kann es nicht mehr hören und schon gar nicht mehr lesen, verdammt noch mal.
Irgendwelche ahnungsvollen, aber mir sozial befremdliche Menschen versuchen, mir ständig die Welt zu erklären, als ob ich "Bürger da draußen" bei der Intelligenzverteilung falsch einsortiert wurde.
Schief oder verquer läuft es in der Gesellschaft oder im friedlichen Zusammenleben von uns Menschen nicht erst, seit ein "Kugelkaktus" in unserem Fleisch steckt.
Jetzt wird soziales Leben und Zusammenleben in homöopathischen Dosen verordnet.
Unser Heimatplanet bricht unter uns weg und zusammen. Natürliche, oft romantische Landschaften, werden "freigeräumt" von Bewohnbarkeit.
Andererorts, an den entgegengesetzten Rändern von D., streiten zwei Kriegsgewinnler-Firmen mit Generälen und "friedliebenden" Politikern darüber, wessen Gewehre treffsicherer sind.
Gehts noch?
Sie werden sie wieder gleichermaßen an Freund und Feind verkaufen, immer an denjenigen, der gerade mehr zu zahlen bereit ist.