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Der Froschkönig im Schulbus (Artikelnummer: ISBN 978-3-946219-03-3)

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Die Autorin Diana Kokot veröffentlichte bisher erfolgreich Gedichte, Erzählungen und Kurzkrimis. "Der Froschkönig im Schulbus" ist ihr erstes Kinderbuch.

Diana Kokot erzählt märchenhaft und fantasievoll. Wenn das große Rübensingen auf dem Feld begann, wurde Rübe Robert traurig. Er durfte nicht mitsingen, weil er anders aussah. Vom Fohlen Söckchen erfahren wir, vom Zickenkrieg zwischen zwei Blumenschwestern und dem Hündchen Scotty, der vor Einsamkeit das Bellen verlernte, von der kleinen Manja, die dem Mond zuhörte, vom Tag, der kein Ende nehmen wollte und dem kleinen Drachen, der gern fürchterlich groß gewesen wäre. Dann wird von der Suppe erzählt, die ihre Wunderkraft verlor, und wir lernen Felix kennen, der alle nach dem Glück fragt. Der Weihnachtsmann muss die Geschenke mit dem Fahrrad ausfahren, was ziemlich beschwerlich ist. Ganz zuletzt finden wir den Froschkönig im Schulbus, die Titelgeschichte. Zwischen den Geschichten aber laden Gedichte ein zum vergnüglichen Reimen. Liebevoll gestaltete Martha Irene Leps das Buch mit ihren Illustrationen und Vignetten. Ein Buch, welches Kinder im Grundschulalter nicht nur zum Lesen animiert, sondern auch zum Schreiben anregt. Eingeladen sind auch alle Eltern und Großeltern, denn die Geschichten bewegen Jung und Alt. Es geht um Wünsche und Träume, um Ängste und Einsamkeit, um Liebe und Freundschaft.

Textauszug:

Auf der Suche nach dem Glück

Heiligabend kam Felix auf die Idee, das Glück suchen.

Zuerst sah er unter seinem Bett nach, dann hinten im Kleiderschrank und zuletzt kletterte er auf den Dachboden, wo er Omas große Bauerntruhe durchsuchte. Aber außer ein paar Mottenkugeln und dem linken blaugestreiften Socken, den er schon so lange vermisste, fand er nichts.

Vielleicht ist das Glück ja unsichtbar, dachte er und ging zur Großmutter in die Küche. Sie war gerade dabei, den Entenbraten mit Wasser zu begießen und konnte Felix dabei überhaupt nicht gebrauchen. "Musst du mir ausgerechnet jetzt vor den Füßen rumlaufen", schimpfte sie und schloss die Backröhre.

"Ich suche das Glück, aber ich weiß nicht, wie es aussieht!"

Die Großmutter schüttelte genervt den Kopf: "Du hast Einfälle! Das Glück brauche ich selbst, damit mir die Ente gelingt und allen gut schmeckt."

Merkwürdig, dachte Felix. Das Glück sieht also aus wie ein Entenbraten? Kein Wunder, dass ich es nicht unterm Bett und in der Truhe gefunden habe.

Auf einmal hörte er ein Rascheln im Schlafzimmer. Sofort erinnerte er sich an die Worte seiner Schwester, dass der Weihnachtsmann dort jedes Jahr seine Geschenke einpacken würde. Leise öffnete Felix die Tür, doch weit und breit war kein Weihnachtsmann zu sehen. Nur die Mutter stand in Unterwäsche vor dem Spiegel und sagte: "Mit ein bisschen Glück passt mir das Kleid vom vorigen Jahr wirklich noch."

"Ach so", staunte Felix, "manchmal reicht schon ein bisschen Glück, damit ein Wunsch in Erfüllung geht."

Im Wohnzimmer saß der Großvater in seinem Sessel am Fenster und las Zeitung. Als Felix eintrat, schaute er auf und lächelte: "Na, mein Junge, dir ist wohl langweilig." "Nein Opa, ich habe viel zu tun. Ich suche das Glück und weiß jetzt, dass man manchmal auch nur ein bisschen davon braucht."

Der Großvater nahm verwundert die Brille ab: "Wer hat dir denn das erzählt? Ich für meinen Teil hätte lieber etwas mehr Glück als zu wenig."

Nun sah auch Felix verwundert aus: "Aber wofür brauchst du denn so viel davon?"

"Um noch ein bisschen bei dir zu sein und zu sehen, wie du eines Tages in die Schule kommst. Dafür brauche ich eine große Portion Gesundheit, das ist am allerwichtigsten und für mich das größte Glück."

Darüber musste Felix erst einmal nachdenken, also machte er sich auf den Weg in sein Zimmer. Im Flur wäre er beinah mit seiner älteren Schwester zusammengestoßen. "He, Felix, was meinst du, haben wir dieses Jahr Glück und müssen kein Weihnachtsgedicht aufsagen, um an unsere Geschenke zu kommen?", fragte sie. Doch bevor er antworten konnte, war sie schon im Badezimmer verschwunden. Das kann lange dauern, wusste Felix.

Er ging in sein Zimmer, kuschelte sich aufs Bett und nahm seinen Plüschhasen in den Arm. "Schade, dass du nicht sprechen kannst, denn ich wüsste schon gern, wie das mit dem Glück wirklich ist. Zuerst war es unsichtbar, dann wie ein Entenbraten. Mal brauchte man viel davon, mal wenig. Und mal bedeutet es, dass man etwas nicht tun muss."

Auf einmal stand der Vater vor ihm: "Hallo, Felix, willst du etwa die Bescherung verschlafen? Die Kerzen brennen schon, alle warten auf dich."

Der Kleine rieb sich die Augen: "Ich habe doch nur das Glück gesucht."

"Und ich habe es gefunden", lachte der Vater und trug den Sohn ins Wohnzimmer, wo ein gewaltiger Weihnachtsbaum erstrahlte. "Schau selbst, ist er nicht wunderbar! Das ist wirklich ein Glücksfall. Ich glaube, so einen tollen Baum hatten wir noch nie."

Der Vater setzte den Jungen neben der Tanne ab und Felix ging langsam um sie herum. Vorsichtig berührte er die zarten Kugeln und gläsernen Vögel auf den Zweigen. Dann lief er zu seiner Großmutter, umarmte sie und sagte: "Jetzt weiß ich, wie das Glück aussieht. Es kann sich verwandeln!"

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